Zugegeben: Ich weiß noch immer nicht, wie sich die WDF*IDF-Formel berechnet. Dafür gibt es ja nette Online-Tools. Trotzdem weiß ich, wie und wo die wichtigsten Keywords eingefügt werden sollten.
In vielen Fällen geschieht das nach Gefühl. Ich schreibe weder nach WDF*IDF, noch nach Keyworddichte. Ich habe meine eigene SEO-Formel entwickelt, die nicht nur für 2014 oder 2015 gültig ist. Meine SEO-Formel ist immer gültig.
Immer wieder lese ich Diskussionen über die beste SEO-Formel und welche Methoden die besten Erfolge bringen. Dabei ist der Einsatz einzelner Hauptkeywords schon lange nicht mehr das entscheidende Kriterium. Die Zukunft des SEO sieht anders aus. Und ich kenne die Zukunft der SEO-Texte.
Ich bin zwar keine Hellseherin oder SEO-Expertin, aber seit Jahren ist in der Suchmaschinenoptimierung und dem Contentmarketing ein klarer Trend erkennbar (nachlesen können Sie das z.B. hier von 2012, 2013, 2014 und 2015 und aus vielen weiteren Quellen). Auf Basis dieses Trends habe ich meine eigene SEO-Formel entwickelt.
Die beste SEO-Formel für ein hohes Ranking
Eigentlich ist es offensichtlich. Zumindest für mich. Um in Google zu ranken, verwende ich eine einzige, einfache Formel. Sie lautet:
(Nützlicher Content + Aktueller Content) x Lesbarkeit = Gutes Googleranking
Mehr braucht es nicht. Wenn Sie dauerhaft mit Ihrer Webseite gut ranken möchten, reicht es nicht auf Formel A, Formel B oder WDF*IDF zu setzen. Wenn Sie dauerhaft ranken möchten, produzieren Sie guten Content und spüren Sie aktuelle Trendthemen auf. Contentmarketing ist das Zauberwort.
Dabei ist die Beurteilung von „gutem“ Content subjektiv. Ist der Content der Webseite für Besucher*innen nützlich und beantwortet die Fragen des*der Besucher*in, ist er gut. Wenn er nützlich, aktuell und noch dazu leicht verständlich und lesbar ist, ist er noch besser.
Dann ist es nebensächlich, ob Google ein neues Update geplant hat. Guter Content bleibt guter Content. Die Zukunft der SEO-Texte sieht nämlich so aus: SEO-Texte werden sich bald nicht mehr von Nicht-SEO-Texten unterscheiden. Vielleicht haben diese Texte hier und da ein Keywort in der Überschrift. Viel mehr muss meiner Meinung nicht optimiert werden. Die wichtigen Keywords und Synonyme kommen in nützlichen Content mit Mehrwert auf natürliche Weise vor.
Eine gute Texterin wird beispielsweise nicht zehn Mal das Wort „Hochbett“ verwenden, sondern auf verwandte Wörter wie „Etagenbett“, „Matratze“, „Kinderbett“ und „Bett mit geringem Platzbedarf“ ausweichen. Das kommt auch bei Google und Co. gut an. Seit Jahren erkennt Google die Qualität der Texte. Jedes Jahr noch ein bisschen besser.
Qualitätsstufen von Texten erkennen
Texte können in Qualitätsstufen eingeteilt werden. In Contentbörsen ist die Einstufung in Qualitätsstufen sogar ein Geschäftsmodell. Qualitätstexte sind teurer. Mit etwas Sprachgefühl erkennt man schnell, ob es sich um einen flüssig, gut lesbaren Text handelt oder ein einziges SEO-Chaos. Wenn Sie den ersten Satz des Textes nicht zu Ende lesen, ist das Thema entweder uninteressant oder der Einleitungssatz ein Disaster.
Zwei Beispiele aus einer Unternehmensvorstellung:
- Durch die Kooperation mit unseren Partnern,haben wir in unserer zehnjährigen Unternehmensgeschichte nicht nur die Zufriedenheit unserer Kunden durch [Dienstleistung oder Produkt] gewährleisten können, sondern auch unser Netzwerk und unseren Einflussbereich immer weiter ausbauen können.Durch [Dienstleistung oder Produkt] im [Themenbereich] gehören wir zum Standard in Europa. […]
- Erfolgreiche Kunden im [Themenbereich] sind unser Ziel. Mit unseren Partnern arbeiten wir täglich durch [Dienstleistung oder Produkt] für Ihren Erfolg und den Erfolg Ihrer Firma. […]
Sind Ihnen die Leerzeichen Fehler im ersten Satz aufgefallen? Mir schon. Auf mich wirken diese achtlosen Fehlerchen unseriös. Wenn auf der eigenen Webseite kein Wert auf Details gelegt wird, wieso sollte das Unternehmen auf Details der Kund*innen Wert legen? Der erste Satz ist unspezifisch, langwierig und wirkt steif und unpersönlich. Der Schwerpunkt des ersten Beispiels beantwortet nur beiläufig die Frage des (potenziellen) Kunden.
„Wer steht hinter dem Unternehmen?“ oder „Welchen Nutzen bietet das Produkt oder die Dienstleistung?“ sind Fragen der Kund*innen, die mit einem Klick auf die „Über uns“-Seite mehr erfahren möchten.
Ich bevorzuge den zweiten Satz. In einem kurzen Einleitungssatz wird erklärt, was das Unternehmen für den Kunden tut – und dann wie es geschieht. Das zweite Beispiel trifft die gleiche Aussage, wie das Erste – nur kürzer, knackiger, lesbarer.
Welche Informationen noch auf eine ansprechende „Über uns“-Seite sollten, lesen Sie hier.
Das macht einen guten Text aus
Idealerweise erfüllt ein guter Text mindestens zwei von drei Kriterien.
- Lesbarkeit
- Nützlichkeit
- Aktualität
Eine gute Schreibe ist ein wichtiges Qualitätskriterium. Der Text sollte leicht verständlich und übersichtlich gegliedert sein. Dazu gehören Zwischenüberschriften, Absätze und/oder Aufzählungen. Am Bildschirm oder auf dem Smartphone ist das Lesen langer Textabschnitte ohne Paragrafen anstrengend. Zu anstrengend. Zwei Klicks zurück zum Google-Suchindex und auf zur nächsten Seite – das ist einfacher.
Das zweite Kriterium ist der Nutzwert. Können Leser*innen mit den Informationen etwas anfangen? Beantwortet der Text die Frage der Besucher*innen? Wenn ja, sind Sie auf einem guten Weg.
Als Bonuskriterium wirkt sich die Aktualität der Inhalte positiv auf das Ranking im Suchmaschinenindex aus. Das bedeutet, dass Sie regelmäßig neue Inhalte veröffentlichen sollten. Nützliche Informationen, neuste Erkenntnisse aus Ihrer Branche aber auch unterhaltsame Beiträge bringen Ihr Unternehmen immer wieder ins Gespräch.
Gibt es vielleicht ein neues Trendthema in Ihrer Branche? Wenn Ihr Unternehmen Textilien verkauft, wäre ein unterhaltsamer Artikel über das Gold-Weiße-Kleid genau das Richtige. Je schneller, desto besser. Oder Sie versuchen sich mit einem Nischenthema gegen hartnäckige Konkurrenz durchzusetzen.
Je mehr (gute) Artikel Sie veröffentlichen, desto größer sind die Chancen einer wachsenden Leserschaft und eines besser werdenden Rankings – unabhängig von Keywords und Keworddichte. So sieht die Zukunft der SEO-Texte aus. Reine SEO-Texte gehören der Vergangenheit an. Jeder Text im Internet wird zum SEO-Text.
So sieht die Zukunft der SEO-Texte aus: Reine SEO-Texte gehören der Vergangenheit an. Jeder Text im Internet wird zum SEO-Text.
Denken Sie daran: Sie schreiben nicht für das Googleranking, sondern für Ihre Kund*innen. Sie wollen nicht nur Kund*innen zu Ihrer Seite locken, sondern Sie binden. Setzen Sie auf nützliche, aktuelle und lesbare Inhalte anstatt die aktuellste SEO-Formel zu jagen. Dann können Sie sich beim nächsten Google Update entspannt zurücklehnen. Umschreiben müssen Sie die Texte nicht.