Als Internetnutzerin und Kundin bin ich oft neugierig: Wie „tickt“ das Unternehmen und wer steht dahinter? Doch viele Unternehmen unterschätzen die Wichtigkeit der „Über uns“-Seite.
Anstelle einer offenen, persönlichen und sympathischen Vorstellung des Unternehmens finde ich oft leere Floskeln und steife Formulierungen.
Schade, denn hier werden wichtige Sympathiepunkte verschenkt. Eine richtig gute „Über uns“-Seite hilft, Vertrauen aufzubauen und Kund*innen an das Unternehmen zu binden. Hier erkläre ich, wie sie aussieht – die richtig gute „Über uns“-Seite.
Jede Webseite braucht eine „Über uns“-Seite
Zunächst einmal: Unterschätzen Sie nicht die Neugierde Ihrer Zielgruppe. Die „Über uns“-Seite ist eine der am häufigsten geklickten Seiten auf einer meiner Webseite. Menschen möchten wissen, mit wem sie es zu tun haben. Das gilt für große Unternehmen wie für Selbstständige und Blogger*innen.
Mit einer gelungenen „Über uns“-Seite zeigen Sie Persönlichkeit, hinterlassen einen ersten (positiven!) Eindruck und setzen sich von gesichtslosen Großkonzernen ab. Mit der „Über uns“-Seite machen Sie sich zugänglich und sympathisch. Menschlich eben.
Und dennoch ist die „Über uns“-Seite auf vielen Webseiten nicht vorfindbar. Ist sie es doch, lese ich leere Floskeln a la:
Innovation, Kreativität und die effiziente Umsetzung unseres fachlichen Know-hows ist das Bestreben von [Musterfirma]. Aus dem Verlangen nach einheitlichen Lösungen im [Themenbereich] bieten wir unseren Kunden [Produkt oder Dienstleistung] an. […]
Große Wörter, abstrakte Informationen, eine unpersönliche Unternehmensgeschichte, die Firmenphilosophie und ein Verweis auf unzählige zufriedene Kund*innen. Drei Absätze, ohne Bilder. Urgh.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich schalte nach dem ersten Absatz ab und klicke weiter. Es fehlen die Bilder lächelnder Mitarbeiter*innen, eine Begrüßung der Geschäftsführung oder kuriose, interessante und vertrauensfördernde Informationen über die Firma. Etwas Persönliches eben. Etwas Menschliches.
Über uns, über mich – aber bitte persönlich
Was die Firma anbietet oder verkauft, sollte seit der Startseite bekannt sein. Referenzen und Kund*innenbewertungen gehören nicht auf die „Über uns“-Seite. Was gehört also idealerweise auf eine richtig gute „Über uns“-Seite? Ganz einfach: Persönlichkeit. Ihre. Die Ihrer Mitarbeiter*innen. Die Ihrer Unternehmensgeschichte. Die Ihres Firmenmaskottchens, sofern Sie eines haben.
- Stellen Sie sich und Ihre Mitarbeiter*innen vor
Diese Möglichkeit ist bei kleineren Firmen gut umsetzbar. Stellen Sie sich und Ihr Team vor – am besten mit einer humorvollen Kurzbeschreibung. Schreiben Sie zwei bis vier Sätze über Anna, die PR-Mitarbeiterin, die Katzen liebt und deren Gespür für die Wünsche Ihrer Kund*innen an Hellsichtigkeit grenzt. Oder erzählen Sie von Stefan, dem Junior Werbetexter, dessen beste Ideen an der Kaffeemaschine entstehen. Vergessen Sie das Foto der lächelnden Mitarbeiter*innen nicht.
Die beste Teamvorstellung sah ich kürzlich auf der Webseite einer mittelständischen Firma. Diese stellte den Bürohasen, wie jedes Teammitglied, mit Foto, Berufsbezeichnung und eigener E-Mail-Adresse vor. Witzig und sympathisch.
Bei größeren Unternehmen kann die Vorstellung der Geschäftsführer*innen ausreichend sein. Alternativ können Sie …
- Die Unternehmensgeschichte aus Gründer*innensicht wiedergeben
Plaudern Sie aus dem Nähkästchen: Wie fing alles an? Welche Motivationen und Träume verfolgten die Gründer*innen in der Anfangsphase? Wie hat sich das Unternehmen entwickelt und soll es weitergehen? Diese Methode eignet sich für große Konzerne wie für Einzelunternehmen.
Bitte vergessen Sie nicht, persönlich zu bleiben. Verstecken Sie sich als Einzelunternehmen nicht hinter einem unpersönlichen „wir“, sondern stehen Sie zu „(s)ich“. Versteifen Sie sich nicht auf Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung, erzählen Sie vielmehr, was Sie antreibt. Erzählen Sie über Ihr Team, Ihr Büro, Ihre Arbeitsweise. Die „Über uns“-Seite ist die einzige Seite, in der Sie aus Ihrer schreiben dürfen.
Über uns: Geht es noch persönlicher?
Egal ob Sie in der Werbebranche oder in der Unternehmensberatung tätig sind: Jede „Über uns“-Seite in jeder Branche lebt von Ihrer Persönlichkeit. Finden Sie eine angemessene Stimme für Ihre Branche. In Werbebranche darf es ein lockerer Ton sein, in der Wirtschaftsbranche ist der Ton formaler.
Haben Sie viel zu erzählen, teilen Sie Ihre Firmenvorstellung auf unterschiedliche Unterseiten auf. Schreiben Sie über die „Firma“, die „Firmengeschichte“, das „Team“ und/oder über sich selbst auf der „Über mich“-Seite.
Und es geht noch persönlicher: All die kuriosen, interessanten oder lustigen Erlebnisse aus Ihrem Unternehmensalltag können Sie zum Thema Ihres Unternehmensblogs machen.