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Der Content Shock: Content Marketing vor dem Aus?

Mark W. Schäfer hat mit seiner Theorie über den Content Shock große Wellen geschlagen.

Während Content Marketing von vielen Marketingexpert*innen als die Marketing-Strategie schlechthin bezeichnet wird, sagte der Marketingexperte Anfang des Jahres das Ende der Contentmarketing-Ära voraus. Seine Theorie: Durch die wachsende Informationsflut wird selbst guter Content in den Weiten des Internets untergehen. Damit bleibt Contentmarketing nur für große Unternehmen mit einem noch größeren Budget interessant. Sollen kleine und mittlere Unternehmen das Bloggen lieber gleich lassen? Meine Einschätzung hier.

Stirbt Content Marketing an Überbevölkerung?

Seit dem letzten Jahr ist Content Marketing ein Buzzword und Marketing Trend. Mit dieser Strategie sollen potentielle Kund*innen durch sinnvolle, unterhaltsame oder nützliche Inhalte auf das Unternehmen aufmerksam werden. Diese Inhalte können aus Videos, Podcasts, einem Unternehmensblog oder Ratgebertexten bestehen. Contentmarketing ist jedoch nicht mit Schleichwerbung gleichzusetzen. Das Ziel ist nicht, Kund*innen durch einen oder zwei Artikel von einem Produkt zu überzeugen. Contentmarketing ist eine langfristige Maßnahme. Durch die Inhalte baut das Unternehmen Vertrauen zu den Kund*innen auf, positioniert sich als Experte in einem Gebiet oder bleibt durch frische Inhalte im Gespräch. Nicht zuletzt rankt eine Webseite mit frischem Content besser in den Suchmaschinen.

Laut Mark W. Schäfer ist das Problem dieser Marketingstrategie, dass immer mehr Unternehmen auf den Content-Zug aufspringen. Mehr Inhalte werden für das Internet produziert. Die potentielle Kundschaft hat aber nicht mehr Zeit zum Konsum des Contents zur Verfügung. Am Ende übervölkert der Content das Internet und selbst hervorragende Inhalte gehen in der Masse unter. Verlierer sind Selbstständige und mittelständische Unternehmen mit einem kleinen Marketingbudget. Sie haben nicht die Kapazitäten, um täglich frische Inhalte zu liefern und diese zu bewerben. Wie bei der TV-Werbung gewinnen die großen Konzerne. Sie können ein größeres, hochwertigeres und breiteres Contentangebot anbieten und mit Werbung auf den Content aufmerksam machen.

Haben kleine- und mittlere Unternehmen noch eine Chance?

Bei dieser düsteren Theorie dürfen Sie sich zurecht Fragen: Haben meine Bemühungen überhaupt noch einen Sinn? Ich sage ja! Bloggen und schreiben Sie weiterhin für Ihre Leserschaft. Die Theorie um den Content Shock ist nämlich genau das: eine Theorie. Die Zukunft wird zeigen, ob der „Schock“ eintreffen wird. Content Marketing wird sich vielleicht verändern, doch die Marketingstrategie wird auch für kleine Unternehmen sinnvoll bleiben. Die Erfindung des Fernsehers verdrängte auch das Radio nicht vollständig. So wird die Informationsflut das Contentmarketing nicht unwirksam machen. Der Bedarf an aktuellem, frischen Content bleibt bestehen.

Doch es wird schwieriger werden, sich zwischen Tausenden von Beiträgen zu behaupten. Unternehmer müssen mehr Zeit und Geld in das Contentmarketing investieren. Eine gute Strategie ist wichtig. Allerdings kann das höhere Budget von anderen Teilen des Marketings umgeschichtet werden. Investieren Sie beispielsweise weniger in Druckmedien und mehr in Ihren Unternehmensblog und weitere digitale Marketingstrategien.

TV-Werbung oder Werbemaßnahmen mit großen Plakaten können nicht mit den Maßnahmen des Contentmarketings verglichen werden. Ein informativer Blogartikel kostet erheblich weniger als ein TV Spot. So kann ein kurzer Werbespot (hundert)Tausende von Euros verschlingen, während ein guter Blogartikel nur 160 – 240 Euro kostet oder (selbstgeschrieben) drei bis fünf Stunden Zeit beansprucht. Mit den richtigen Inhalten zum richtigen Zeitpunkt können auch kleine Blogs die vorderen Ränge in den Suchmaschinen belegen, direkt neben den Großkonzernen. Dafür braucht es Schnelligkeit, Glück, eine ausgearbeitete Contentstrategie und ein Gespür für Themennischen.

Strategien gegen den Content Shock: So gewinnen Sie ohne großes Marketingbudget

Mit einer Sache hat Mark W. Schäfer recht: Sie müssen mehr Zeit, Geld oder beides in das Contentmarketing investierten, um sinnvolle, nützliche oder unterhaltsame Inhalte zu erstellen. Die Erstellung hochwertiger Inhalte braucht seine Zeit. Je mehr Content Sie veröffentlichen, desto eher steigen die Chancen das einer Ihrer Inhalte tausendfach gelesen oder geteilt wird. Andere werden in der Masse untergehen. Das ist Normal und Teil dieser Marketingstrategie.

Mit diesen Tipps steuern Sie gegen den Content-Blues an

Das Contentmarketing darf nicht zu Werbezwecken missbraucht werden. Merken die Besucher*innen, dass Sie versteckt werben, springen sie ab. Werbung gibt es im Internet genug.

Anstelle von versteckter Werbung müssen Sie hochwertige und relevante Inhalte veröffentlichen. Geben Sie Ihren Besucher*innen die Informationen, die sie suchen. Am besten kurz, verständlich, unterhaltsam und aktuell. Fragen Sie sich: Würden Sie Ihre kostbare Zeit investieren, um diesen Artikel zu lesen? Fällt die Antwort negativ aus, überarbeiten Sie Ihren Text.

Einige Ihrer Artikel werden ignoriert, während andere hundert- oder tausendfach gelesen und geteilt werden. Neben einem Gespür für relevante Themen gehört dazu auch ein wenig Glück. Sie wissen vorher nie, welcher Artikel bei Ihrer Zielgruppe ankommt. Deswegen veröffentlichen Sie regelmäßig neue Inhalte und analysieren Sie die Wirkung. Je mehr Artikel, Beiträge oder Videos veröffentlicht werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Artikel den Geschmack Ihrer Zielgruppe trifft oder eine Nische füllt.

Ihr Bereich ist stark umkämpft? Tausende Artikel befassen sich bereits mit dem richtigen Härtegrad für Matratzen? Suchen Sie aktiv nach wenig besetzten Nischen in Ihrem Gebiet. Es lohnt sich, von den bekannten Pfaden abzuwandern. Vielleicht suchen Ihre potentielle Kund*innen nach einem Hausmittel gegen Schlaflosigkeit oder Abhilfe bei Rückenschmerzen oder nach einem anderen Thema, dass nur entfernt mit Matratzen verwand ist. Filtern Sie Nischen heraus und schreiben Sie über diese.

Denken Sie an das Ziel: Mit einem Blog und Ihren nützlichen Inhalten wollen Sie keine Laufkundschaft, sondern eine treue Leserschaft. Diese Leser*innen werden vielleicht nicht zu Ihren Kund*innen, sondern besser: Sie werden zu Fans, die Ihre Inhalte Teilen und Sie weiterempfehlen. Unterschätzen Sie die Wichtigkeit Ihrer Leser*innen nicht. Ihr Bekanntheitsgrad kann sich durch Ihre Leser*innen um ein Vielfaches erweitern.

Fazit

Vernachlässigen Sie das Contentmarketing trotz dieser schlechten Prognose nicht. Entwickeln Sie stattdessen Ideen, die Sie von der Masse abheben. Eine ausgewogene Contentstrategie mit verschiedenen Instrumenten und Themen ist dabei die beste Verteidigung gegen den Content Shock. Dann wird das Contentmarketing trotz der Contentflut noch lange eine Wirkung erzielen.

Wie gehen Sie mit dem Content-Shock um?

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